Im 120. Jubiläumsjahr des Prignitz-Museums am Dom Havelberg geht in diesem Sommer die Kinderspur an den Start. Die Einrichtung des Landkreises Stendal schließt damit ein zukunftsweisendes Projekt zur Digitalisierung im Museum ab. Das traditionsreiche Haus verfügt nun über acht Medienstationen und zwei Museumsapps, die seit 2021 entwickelt wurden.
Im Mai 2022 gewann der Landkreis Stendal mit seinem Prignitz-Museum den mit 10.000 € dotierten Sonderpreis der Straße der Romanik für den Multimedia-Einsatz zur Optimierung der musealen Geschichtsvermittlung. Der Preis war eine einhundertprozentige Förderung vom Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten in Sachsen-Anhalt. Mit der Summe programmierte die Firma bluelemon eine kurzweilige „Kinderspur“. Die Fledermaus „Fledus“ fordert dabei die Kinder auf, im Museum interessante Exponate zu suchen und erklärt ihnen dann, was sie über das gefundene Stück alles schon weiß. Für die webbasierte Anwendung stehen im Museum WLAN und fünf Tabletts zur Verfügung.
Die zweite Museumsapp „Architekturspur“ offenbart in den historischen Ausstellungssälen interessante, sichtbare und unsichtbare Elemente der mittelalterlichen Baugeschichte. Mit Bildern und Texten wird die vielschichtige Architektur in den Mittelpunkt gestellt. Rund 30 Stationen stehen dem Besucher zur Auswahl und können über QR-Codes generiert werden.
Die Medienstationen beleuchten interessante Themen der Havelberger Geschichte. So erfahren Besucher mit kurzen Videos, wer die Prämonstratenser waren. Zeitzeugen berichten, was hier im Dreißigjährigen Krieg geschah, wer im Interniertenlager 1914-18 gefangen war und wie ein Havelberger das Kriegsende 1945 erlebte. Wohin die in Havelberg gebauten Seeschiffe unterwegs waren, ist Thema einer weiteren Station. Mit historischen Landkarten und Ortsansichten aus den Regionen Altmark, Prignitz und Havelland lässt sich an Touchscreen-Monitoren mit Zoomfunktion die Region entdecken.